Wenn du wissen willst, wer ich bin und wie ich meinen heutigen Weg gefunden habe - dann lies hier meine Geschichte.

Hi, ich bin Stefanie Gladbach.

Pferdemädchen, Coachin, Mutter, Beziehungsmensch und Möglichmacherin. Ich denke gerne um Ecken, spüre sehr genau, was unter der Oberfläche liegt und brenne dafür, Menschen beim Wachsen zu begleiten – innerlich und im Miteinander mit ihrem Pferd.
Was mich antreibt, ist der Wunsch, die Welt für Pferde zu einem besseren Ort zu machen. Indem ich die Menschen begleite, die ihre Pferde lieben, aber durch Unsicherheit, Angst oder alte Muster blockiert sind. Ich helfe ihnen, sich selbst zu erkennen, ihre Denk- und Verhaltensweisen zu reflektieren und neue Wege zu gehen – mit Herz, Verstand und einer großen Portion Bodenhaftung. 

Ich bin tief in meiner Geschichte verwurzelt. Was ich lehre, habe ich selbst durchlebt. Nach einem Reitunfall stand ich an dem Punkt, an dem viele meiner Kundinnen heute stehen: hilflos, voller Angst, mit dem Gedanken, alles hinzuwerfen. Ich habe mich da rausgearbeitet – nicht über Nacht, sondern über innere Arbeit, Reflexion, und ein tiefes Verstehen von mir selbst. Heute bin ich nicht nur sicherer mit meinem Pferd – ich bin sicher in mir. Und genau das gebe ich weiter.

Ich sehe Menschen in ihrer Tiefe. Ich höre auch das, was zwischen den Zeilen gesagt wird. Ich bin mutig, klar und immer auf der Suche nach einem echten, ehrlichen Weg – nicht nach schnellen Lösungen. Ich kann sehr schnell erfassen, worum es wirklich geht – auch wenn es auf den ersten Blick ganz anders aussieht. Dabei bin ich herzlich, humorvoll und absolut auf Augenhöhe. Meine Stärke ist es, Menschen dort abzuholen, wo sie sich selbst verurteilen – und ihnen zu zeigen, dass genau da ihr Schlüssel liegt.

Meine - unsere - Geschichte

Unsere Geschichte begann Ende 2017. Meine Töchter hatten in einem Privatstall in unserem Ort eine Reitbeteiligung an einem zuckersüßen Welsh Pony. In den Ferien waren meine Kinder zeitweise bei ihrem Vater und ich habe das Pony versorgt. Da sprach mich eines Tages der Besitzer von Spirit an und fragte, ob ich nicht mal “was Richtiges” reiten wolle, statt immer nur “den Zwerg”. Was denn “was Richtiges” wäre, fragte ich ihn und er deutete auf sein Pferd mit den Worten “Na, den da zum Beispiel”.

Ich war bisher nur englisch geritten und nie Western und das gab ich zu denken. “Ach, das lernst du schnell”, entgegnete er und so begann meine Geschichte mit Spirit.

Zunächst kümmerte ich mich an einem Tag in der Woche um ihn. Dann zwei, drei und am Ende fünf Tage. Nach einem halben Jahr Anfang 2018 verkündete sein Besitzer, dass er endgültig keine Lust mehr hätte, nach 30 Jahren Pferde und Spirit verkaufen zu wollen. “Das geht leider nicht mehr. Den hab ich jetzt echt gern!” war mein Protest. “Dann kauf du ihn doch”, war seine Antwort. Alleinerziehend mit zwei Kindern und kurz vor der Abschlussarbeit zu meinem Masterstudium, absolut undenkbar für mich. Weder konnte ich einen Kaufpreis noch die monatlichen Kosten aufbringen. Nach kurzem Überlegen bot er mir an, mir Spirit zu schenken und ihn ein weiteres halbes Jahr bis zu meinem Abschluss zu finanzieren. Danach sollte ich übernehmen. Ohne groß zu überlegen schlug ich ein. Für den symbolischen Wert von einem Euro wechselte Spirit offiziell in meinen Besitz und damit begann unsere gemeinsame Reise erst wirklich.

Bisher war ich immer nur Pflege- oder Reitbeteiligung gewesen. Von Sätteln, Fütterung und Hufen hatte ich nicht wirklich Ahnung. Da waren bisher die Besitzer für zuständig gewesen. Mit Spirit betrat ich also in jeder Hinsicht Neuland. Ich war schon einige Zeit unsicher, ob der schwere Westernsattel und der Drill, den ich beim Vorbesitzer gesehen hatte, sinnvoll waren. Ich ließ eine Tierärztin und eine Physiotherapeutin kommen und beide schlugen kollektiv die Hände über dem Kopf zusammen. Seiner Rückenmuskulatur war vom falsch sitzenden Sattel atrophiert, er war grundsätzlich 20kg zu dünn und seine Hufen waren in keinem guten Zustand. Zunächst nur noch vom Boden aus bewegen - lautete der Auftrag. Ich verkaufte den unpassenden Sattel und begann mit Spirit zu Fuß die Umgebung zu erkunden oder im Roundpen mit ihm zu spielen. Dabei wurde schnell klar, dass er in einer erlernten Hilflosigkeit steckte.

Der Drill hatte aus ihm eine willenlose Marionette gemacht, die man einfach irgendwo ungebunden stehen lassen konnte, ohne dass sie sich von der Stelle bewegte. Vor Gerten und Peitschen hatte er Angst und mit meinen Spielaufforderungen konnte er nichts anfangen.

Ich begann ihm immer mehr Mitspracherecht einzuräumen. Ließ ihn bei unseren Spaziergängen die Richtung entscheiden und kitzelte auf vielfältige Weise an seinem Willen. Er taute immer mehr auf und ich freute mich zunächst sehr darüber, dass mein Pferd immer wacher und selbstbestimmter wurde. Das sollte sich allerdings bald zur neuen Herausforderung entpuppen.

Das Unheil nimmt seinen Lauf

Immer öfter kamen wir in Situationen, in denen er sich nur schlecht händeln ließ. Dämmerlicht, Wind oder laute Geräusche auf unseren Spaziergängen ließen ihn schreckhaft und unkontrolliert reagieren. Mehrmals riss er sich los und rannte kopflos Richtung Stall.

Auf Nachfragen erfuhr ich, dass er als Jährling in einer Hengstgruppe ohne erwachsenes Pferd gehalten wurde. Dort hatte er das Recht des Stärkeren kennen gelernt, statt gute Sozialisierung und wurde zu einem unsicher-dominanten Pferd, dessen Unsicherheit nur durch den Drill gedeckelt worden war.

Am Samstag, den 17. November 2018 erschreckte sich Spirit im Wald vor einer Gruppe Eltern mit Kindern und Bollerwagen so sehr, dass er sich losriss und im Weglaufen nach hinten auskeilte. Und da stand ich. Reflexartig hatte ich meinen Arm hochgerissen, den er am Handgelenk traf. Meine eigene Faust traf mich mit voller Wucht ins Gesicht und ich wurde um 180 Grad herumgerissen und landete bäuchlings auf meinem anderen Arm im Dreck.

Mühsam rappelte ich mich hoch, wischte mir durch mein schmerzendes Gesicht und meine Hand war rot vor Blut. Im Gehen kramte ich ein Taschentuch hervor und drückte es mir auf Mund und Nase. Von meinem Pferd war keine Spur mehr zu sehen. Ich lüpfte das Taschentuch und fragte einen entgegenkommenden Mann, wie schlimm es sei. 

Sein Gesicht verlor jegliche Farbe und das reichte mir als Antwort. Am Stall angekommen, wurde ich schon aufgeregt erwartet. Spirit war nach Hause gelaufen und hatte sich in der Kurve mit Vollspeed auf dem Kopfsteinpflaster hingelegt. Seine linke Seite war übersät mit Schürfwunden. Mein Anblick löste Panik aus. Ich wurde ins Reiterstübchen verfrachtet und ein Krankenwagen gerufen, der mich in die Kiefer- und Gesichtschirurgie brachte.

Ein MRT später war klar, dass ich Glück im Unglück gehabt hatte. Alle Knochen waren heil geblieben. Die Platzwunden wurden gesäubert und geflickt und beide Handgelenke bandagiert. Dann brauchte mich mein Bruder nach Hause. Am Sonntag Morgen klingelte um 7:30h mein Telefon: “Du musst kommen. Dein Pferd steht blutend in seinem Paddock.”

Wie auch immer das passiert war, Spirit hatte sich an den Texas Gittern seiner Paddockbox das linge Vorderbein aufgeschlitzt. Der gerufene Tierarzt konnte nicht nähen, da die Haut sich schon zu sehr zurückgezogen hatte. Da stand ich nun mit dick geschwollenen Gesicht, zwei verbundenen Händen und einem wegen der Eiseskälte bis in die Haarspitzen geladenen Pferd mit aufgeschlitztem, bandagiertem Bein und der Anweisung, 8 Wochen Schritt führen.

Von Angst und Wahnsinn

Schon nach drei Tagen war ich mit meinen Nerven am Ende. Spirit ging nicht neben mir her über den Hof. Er buckelte und stieg an meiner Hand und war selbst mit Trense mit meinen lädierten Armen für mich kaum zu bändigen. Abgesehen von der Angst, die sich immer mehr einschlich, war mir das ganze einfach nur fürchterlich unangenehm und peinlich. Ich war die, die ihr Pferd nicht im Griff hatte. Das hatte ich nun von meinen ganzen alternativen Ansätzen.

Die Angst vor meinem eigenen Pferd wurde immer schlimmer. Zunächst konnte ich mich mit meinen Händen rausreden und um Hilfe bitten. Aber nach vier Wochen konnte ich die Box wieder halbwegs anständig ausmisten und hatte keine Ausrede mehr, warum ich Hilfe beim Führen brauchte. Über meine Angst sprach ich mit niemandem am Stall. 

Spirits Bein heilte zwar mit Hilfe der Laserbehandlungen, aber es war immer noch weiter Schritt Gehen angesagt, was er mit seinem hohen Vollblutanteil so gar nicht einsah. Nachdem er mich ein weiteres Mal über den glatten Hof gezerrt hatte und ich ihn nur mit Mühe und schweißgebadet in die Box zurückbringen konnte, traf ich einen wahnsinnigen Entschluss. 

Ich würde ihn am nächsten Tag ganz spät abends in die Halle bringen und ihn dort laufen lassen. Entweder sein Bein würde das aushalten oder nicht. Aber so konnte es nicht weitergehen. Inzwischen fragte ich mich, ob ich mir nicht eingestehen musste, dass ich meine Angst nicht mehr in den Griff bekommen würde. Dass ich Spirit verkaufen und die Reiterei an den Nagel hängen müsste.

Als ich ihn am nächsten Tag in die Halle brachte, schickte ich ein Stoßgebet gen Himmel, als er, kaum war der Panikhaken am Halfter gelöst, los buckelte und mehrere Runden in halsbrecherischem Tempo um die Halle drehte. Als er endlich laut prustend wie ein Drache stehen blieb, starrte ich nur gebannt auf den Verband, aus dem zu meinem Erstaunen kein frisches Blut hervorquoll. 

Spirit macht ein Angebot

Spirit, der meine ganze Aufregung um sein Bein offensichtlich für überflüssig hielt, schlenderte gemächlich zur Aufstiegshilfe, parkte längs daneben ein und schaute mich über seinen Rücken hinweg auffordernd an.

“Wie jetzt?”, fragte ich. “Das ist nicht dein Ernst!” Ich hatte absolut den Eindruck, dass er mir sagen wollte, ich solle aufsteigen. 

“Auf keinen Fall”, empörte ich mich. Ich hatte maßlose Angst bei dem Gedanken mich auf dieses Pferd zu setzen. Das wäre lebensmüde - schoss es mir durch den Kopf. Die Herausforderung in Spirits Blick wich absoluter Enttäuschung. Können Pferde enttäuscht aussehen? Enttäuscht und traurig, weil er mein Misstrauen scheinbar deutlich spürte. Ich schämte mich und war mir gleichzeitig unsicher, ob ich das alles nicht zu sehr vermenschlichte oder herbei halluzinierte.

Irgendwie tat er mir leid und ich sagte: “Ok, pass auf. Wir machen das morgen wieder. Ich bringe meinen Helm, den Rückenpanzer und ein Reitpad mit und wenn du dich wieder da hinstellst, dann steige ich auf.” Halt mich für verrückt, aber er sah erleichtert aus!

Wer nichts wagt…

Gesagt, getan. Am nächsten Abend brachte ich Spirit wieder am späten Abend in die Halle. Er bockte und tobte sich aus und stellte sich tatsächlich wieder neben die Aufstieghilfe. Ich nahm all meinen Mut zusammen, befestigte das Pad auf seinem Rücken, zog Panzer und Helm an und stieg mit bis zum Hals klopfendem Herzen auf seinen Rücken.

Nur mit einem Halfter und Strick, lief er ohne jegliche Einwirkung von mir los und ging mehrere Runden im Schritt wie ein Lämmchen. Ich konnte es nicht fassen und die Stallkollegin, die uns zufällig beobachtet hatte, ebenfalls nicht. Kopfschüttelnd trat sie in die Halle und meinte:

“Das würde ich nicht glauben, wenn ich es nicht selbst gesehen hätte.” 

Von da an kreiselten wir jeden Abend im Schritt in der Halle. Spirits Bein heilte und eigentlich hätten wir im Frühling auch wieder den Hof verlassen können.

Was mich abhielt, war meine tiefsitzende Angst, die ich mit Panik und schlimmen Flashbacks heimsuchte, wenn ich nur daran dachte, mit meinem Pferd außerhalb des Hofes spazieren zu gehen. 

…der nicht gewinnt

So weit, so schlimm. Ich musste mir eingestehen, dass ich diesem Pferd nicht gerecht wurde. Seine Geduld war langsam zu Ende. Der Frühling energetisierte ihn und er wollte raus und etwas anderes sehen, als immer nur Boxen und Hallenwände. Aber ich konnte einfach nicht. Ich dachte an eine Pflegebeteiligung, konnte es aber nicht verantworten, jemand anderen mit ihm losziehen zu lassen. Was, wenn dann auch etwas passieren würde? Verkaufen schien irgendwann die einzige Lösung und der Gedanke brach mir das Herz. Mein einziger Ausweg waren meine Kenntnisse aus meinen NLP (Neurolinguistisches Programmieren) Fortbildungen.

Ich bat eine Freundin, die mit mir die Seminare besucht hatte, mich zu coachen. Mit mir alle Tools auszuprobieren, die meine Angst in den Griff bekommen könnten. Allein konnte ich mich zu sehr selbst austricksen. Mit ihr an meiner Seite gab es kein Entkommen vor mir selbst. Und oh Wunder, ich machte verdammt schnelle Fortschritte. 

Das Blatt wendet sich

Schon bald konnte ich ohne Panik an theoretische Ausflüge mit Spirit denken. Ich könnte mit Trense drauf tagsüber bei Sonnenschein den Weg hoch bis zu den Wiesen mit ihm gehen. Bald traute ich mich in Begleitung eines anderen Menschen mit Pferd eine kleine Runde spazieren zu gehen. Und dann kam der Tag, an dem ich komplett ohne Begleitung mit Spirit den Hof verließ und bis über beide Ohren strahlend zurückkam.

Ich hatte meiner Angst die Stirn geboten und gewonnen. 

Ende gut…

Seitdem sind viele Jahre vergangen und wir haben als Team vieles dazu gelernt. Spirit ist in einen Offenstall umgezogen und lebt nun 24/7 draußen mit anderen Pferdefreunden. Ich habe mich stetig weitergebildet, um ihn besser zu verstehen und optimal für ihn sorgen zu können. Ich habe gelernt, seine Hufe selber zu bearbeiten, habe einen tollen Sattler gefunden, dem ich vertraue und durch Motiva Training gelernt, wirklich mit Spirit zu kommunizieren. Mein ISBT Bowen Ausbildung erlaubt es mir, seine Verspannungen zu behandeln und ihn gesund erhalten zu trainieren.

Inzwischen können wir allein im Dunkeln ausreiten (Ich habe einen Tracker zu meiner Sicherheit) und Spirit vertraut mir. Allerdings fragt er mich täglich auf mal mehr und mal weniger subtile Weise, ob ich wirklich sicher bin, dass ich die kompetentere Führungsperson von uns beiden bin. Da darf ich sehr wachsam und bei der Sache sein.  

…alles gut

Meine Angst - die besucht mich hin und wieder mal. Wenn Spirit an meiner Seite “rumspinnt” und den Drachen ausgepackt. Dann plustert er sich gegen die vermeintliche Gefahr auf und prustet. Und ich bleibe, dank meiner Tools, immer in dem Rahmen gelassen, den es braucht, um ihn herunterzufahren und zu händeln. 

Ich bin sehr dankbar, dass ich mir damals zu helfen wusste, denn ich weiß nicht, wo Spirit heute sonst wäre. Sicherlich nicht mehr bei mir, so viel steht fest.

Und umso glücklicher bin ich, dass ich mein selbst erprobtes Wissen in meinen Coachings heute an dich weitergeben darf.

Meine Masterthesis
Die Idee

Ende 2017 befand ich mich in den letzten Zügen meines Masterstudiums an der Hochschule Düsseldorf. Für das letzte Semester Anfang 2018 stand nur noch die Masterthesis an und mir war klar, dass ich meine Leidenschaft für Pferde und für Persönlichkeitsentwicklung irgendwie vereinen wollte.

Zunächst benötigte ich jemanden, der diese wissenschaftliche Arbeit unterstützen würde und ich machte mich auf die Suche, unter den Lehrenden eine Betreuung zu finden. Meine Idee fand nicht wirklich Anklang und zunächst sah es so aus, als ob ich meinen Wunsch begraben müsste. Bis ich mich an eine Dozentin aus meinen ersten Semestern erinnerte. Bei Prof. Dr. Lilo Schmitz hatte ich parallel zum Studium meine Ausbildung zur systemisch lösungsorientierten Beraterin abgeschlossen. 

Nach einem Beratungsgespräch in ihrer Sprechstunde stand fest: Sie würde meine Masterthesis als Erstleserin betreuen und hatte aus dem Fachbereich auch einen Kollegen, den sie als Zweitleser gewinnen konnte. So stand meiner Forschung nichts mehr im Wege. Schnell stand fest, ich wollte keine theoretische Arbeit erstellen, sondern eine qualitative Studie mit Datenerhebung und Auswertung erstellen.  

Zu dieser Zeit war Spirit noch meine Reitbeteiligung und ich erstellte ein Forschungsdesign, bei dem ich Videomaterial von mehreren Erwachsenen im Umgang mit Spirit erstellen und zusammen mit Fragebögen und Interviews auswerten wollte. 

Eine unheilvolle Nachricht

Kurz darauf eröffnete Spirits Besitzer mir, dass er das Pferd verkaufen wolle. Für mich brach eine Welt zusammen, denn nicht nur meine Zeit mit Spirit, sondern auch meine wissenschaftliche Arbeit stand auf dem Spiel. 

Es vergingen Wochen der Ungewissheit bezüglich Spirits Zukunft und die Erhebung der Videodaten erwies sich als technisch schwierig. Der Anspruch der Reproduzierbarkeit des Versuchsdesigns war nicht haltbar und so musste ich meinen Ansatz komplett neu ausarbeiten.

Ich wälzte wissenschaftliche Literatur aus Soziologie und Psychologie zu den Theorien der Persönlichkeitsentwicklung, bis ich einen neuen Ansatz hatte. Ich wollte erwachsene Reiter:innen per Interview befragen, welchen Einfluss der Umgang mit Pferden auf ihre Persönlichkeit und ihr Erleben hatte.

Nachdem die Forschungsfrage erneut feststand, begann ich, Interviewpartner:innen zu suchen. Meine Kontakte in der Reiterwelt halfen mir dabei und schnell füllte sich meine Mailbox mit interessierten und bereitwilligen Nachrichten.

Ein Sommer am Stall

Ich verbrachte den Sommer damit, an Spirits damaligen Stall zu arbeiten. Ich brachte die ca 90 Pferde zusammen mit anderen Helfer:innen auf die Wiesen und wieder zurück, mistete Boxen aus und kümmerte mich um die Heufütterung. In meinen Pausen schrieb ich an meiner Masterthesis. 

Persönlichkeitsentwicklung, Kommunikationstheorien, das Pferd als Flucht- und Herdentier und die Zusammenhänge dieser Sachverhalte, kreisten Tag und Nacht in meinem Kopf.

Ich führte Interviews und wertete diese nach meinen Kriterien aus, um meine These, dass der Umgang mit Pferden einen signifikanten Einfluss auf die Persönlichkeit von Erwachsenen hat, zu beweisen oder zu widerlegen.

Ich erstellte über 20 Kategorien, anhand dessen ich die Informationen aus den Interviews auswertete. So fand ich übereinstimmende Aussagen zu den Themen:

Mut, Respekt, Vertrauen, Akzeptanz, Veränderungen, Führen und Folgen, Feedback vom Pferd, Selbstwertgefühl, Lernen, Kommunikation, Gelassenheit/Souveränität, Empathie, Angst, Besondere Verbindung, Dankbarkeit, Freude und Spaß, Verantwortung und Frustration

Das Ergebnis

Nach vielen Wochen der Forschung war klar: Ich hatte Recht!

Der Umgang mit Pferden hat einen signifikanten Einfluss auf unsere Persönlichkeitsentwicklung und kann neben dem Erleben von Frustration, Angst und hoher Verantwortung, deutliche Verbesserungen des eigenen Erleben in den Bereichen Selbstwertgefühl, Gelassenheit/Souveränität, Kommunikation, Vertrauen und Dankbarkeit bewirken. Und dies nicht nur im täglichen Umgang mit dem Pferd, sondern auch in allen anderen Lebensbereichen!

So ist es nicht verwunderlich, dass viele meiner Interviewpartner:innen die besondere Beziehung zu ihrem Pferd herausstellten und damit der Mythos dieser besonderen Verbindung einen kleinen Touch wissenschaftlicher Bestätigung erhält.

Mein persönliches Happy End ereignete sich noch mitten in meiner Forschungsarbeit.

Ich bekam Spirit von seinem Vorbesitzer geschenkt!

Zuletzt sei noch gesagt, dass ich mein Masterstudium bestand und meine Thesis mit der Note 1,3 bewertet wurde.🙂

Meine Mission

Ich glaube, dass jede*r Mensch das Potenzial in sich trägt, über sich hinauszuwachsen – besonders dann, wenn es schwer wird.
Weil ich erlebt habe, wie groß die Diskrepanz zwischen dem Traum vom eigenen Pferd und der Realität mit Angst, Überforderung oder Scham sein kann – und ich weiß, wie weh das tut.
Ich tue das, was ich tue, weil ich weiß, dass die Arbeit mit dem eigenen Inneren nicht nur das Leben des Menschen verändert – sondern auch das des Pferdes.
Ich will dazu beitragen, dass Pferde in Menschen echte Bezugspersonen finden, die in der Lage sind, Halt zu geben statt zu verunsichern.

Mein Warum ist ganz einfach und gleichzeitig riesengroß:
Ich will die Welt für Pferde zu einem besseren Ort machen.
Und ich weiß, dass der Weg dorthin über die Menschen führt.

Mich treibt das Wissen an, dass hinter jeder Angst ein Wunsch steckt. Der Wunsch, etwas wirklich zu verändern. Etwas zu wagen. Etwas zu heilen. Ich sehe dieses Leuchten in den Augen meiner Klientinnen, auch wenn sie es selbst noch nicht sehen können. Und ich will sie daran erinnern, dass sie mehr sind als ihre Angst.

Mich treibt die Liebe zu Pferden an. Und der tiefe Wunsch, dass sie gesehen, verstanden und fair behandelt werden – nicht weil wir es "müssen", sondern weil wir es können.

Mich treibt auch mein eigener Weg an. Denn ich weiß, wie es ist, wenn man denkt, man schafft es nicht mehr.
Und ich weiß, wie es ist, wenn es doch plötzlich leichter wird.

Ich will das weitergeben. Dieses Gefühl von: „Es geht. Auch für dich. Du kannst das lernen.“

Heute verbinde ich meine fachliche Expertise (Psychologie, NLP, systemisches Denken, pferdegestütztes Coaching) mit meiner tiefen Lebenserfahrung. Mein Weg war kein gerader.  Ich war immer schon jemand, der mit dem Herzen vorausgeht. Ein Wendepunkt war definitiv mein Reitunfall mit Spirit. Dieser Moment hat alles verändert. Plötzlich war ich nicht mehr die, die mutig alles meistert. Ich war die, die Angst hatte. Die gezweifelt hat. Und genau das hat mir die Tür geöffnet für meine heutige Arbeit. Ich habe begonnen, mein Wissen wirklich zu nutzen

Ich begleite Reiterinnen mit Herz – online und live, einzeln und in Gruppen.
Meine Angebote sind so vielfältig wie die Situationen meiner Kundinnen – aber sie alle haben ein Ziel:


Innere Sicherheit aufbauen, um äußere Sicherheit zu ermöglichen.

 

Aktuell umfasst mein Angebot:

  • 1:1 Intensivbegleitung vor Ort
    1,5 Tage lang begleite ich Reiterinnen mit ihrem Pferd live und individuell. Wir arbeiten mit Videoanalysen, mentalem Coaching, NLP-Techniken und klarer Umsetzung vor Ort.
    Für alle, die bereit sind, tief einzusteigen und eine echte Kehrtwende zu erleben.

  • 8-Wochen 1:1 Online-Begleitung
    Für Reiterinnen, die sich nachhaltige Veränderung wünschen – inklusive wöchentlicher Zoom-Calls, Videoanalysen, individueller Aufgaben und enger Messenger-Begleitung.

  • 3-Tage Online-Seminar
    Geballtes Wissen, Austausch und konkrete Umsetzungsschritte in einem sicheren Raum.
    Ideal für den Einstieg, um meine Methode kennenzulernen und erste Schritte raus aus der Angst zu machen.

  • Und bald: Mini-Videokurs „Resilienz mit Pferd“
    Ein kompaktes Selbstlernformat mit fundiertem Wissen, Übungen und Aha-Momenten.
    Für Reiterinnen, die präventiv arbeiten oder sich nach einem Coaching stabilisieren wollen.

Der eigentliche Wert meiner Arbeit liegt nicht darin, dass jemand wieder aufsteigen kann. Das ist ein Nebeneffekt.

Meine Kundinnen lernen, wie sie sich selbst regulieren können – in Angstsituationen, im Alltag, bei Rückschlägen. Sie lernen, wie ihr Denken ihre Gefühle beeinflusst. Sie lernen, wie sie mit kleinen Tools große Veränderungen erzeugen können. Und sie erleben, wie ihr Pferd auf diese Veränderung reagiert – unmittelbar.

 

Das Vertrauen, das sie mit mir in sich aufbauen, bleibt.


Die Fähigkeit, ihre Gedanken bewusst zu lenken, bleibt.


Die Erfahrung, dass sie wirksam sind – im Umgang mit sich selbst und mit ihrem Pferd – bleibt.

 

Was meine Kundinnen aus der Zusammenarbeit mitnehmen, ist nicht nur eine Lösung für ihr akutes Problem. Es ist eine Haltung, die sie durchs Reiterleben trägt. Und oft auch darüber hinaus.

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Dein Pferd:

Mädchentraum ohne Albtraum

Von Panik zu Präsenz